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Fertigstellung Hospiz Stralsund

Stralsund

Frau Dr. Merkel eröffnet Hospiz "Gezeiten" in Stralsund

Für Johannes Plath, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz, ein schöner Tag: „Ich bin glücklich. Dieser Erfolg hat viele Väter und Mütter.“ Auf diese bezog sich in ihrer Begrüßungsrede Annett Mülling, Geschäftsführerin der Wohlfahrtseinrichtungen (WFE) der Hansestadt, Träger des Hospizes. Sie erinnerte an Petra Voss, die vor über zehn Jahren mit dem Stralsunder Hospizverein die ambulante Betreuung todkranker Menschen in der Hansestadt auf den Weg gebracht hat und sich seither für den Bau eines Hospizhauses engagiert einsetzte. Annett Mülling verwies auf ihre letzte Chefin Sabine Schwanz, die vor ihrem Ruhestand dem Hospiz zunächst in einem Trakt der Wohlfahrtseinrichtungen am Grünhufer Bogen eine Heimstatt gab und den Neubau angeschoben hat.

Ohne zahlreiche Spender wäre dieser nicht in so kurzer Zeit möglich gewesen. Der Hospizförderverein sammelte eine sechsstellige Summe dafür. Die Stiftung „Betroffen“ von Prof. Matthias Birth, Ärztlicher Direktor des Hanseklinikums, ermöglichte die Ausstattung zweier Tagespflegeplätze. Und Annett Mülling würdigte auch die ungezählten Leser der OSTSEE- ZEITUNG, die mit ihren Spenden zur Weihnachtsaktion 2016 „Helfen bringt Freude“ 84000 Euro für den Hospizneubau aufbrachten. Die WFE-Geschäftsführerin nannte stellvertretend für die vielen Spender unter den OZ-Lesern Catrin Möhring. Die Pädagogin hatte sich mit einer ungewöhnlichen Summe in die Spenderliste eingetragen. „Die Ziffernfolge entspricht dem Todestag meines Vaters. Für mich war es wichtig, mit dieser Spende den Hospizneubau zu unterstützen“, so die Stralsunderin.

Für Bernhard Reemtsma, Vorstand der Hamburger Hermann- Reemtsma-Stiftung, war es dieses Engagement, das für die Stiftung den Ausschlag gegeben hatte, das Vorhaben mit einer Großspende zu unterstützen. „Wir fanden hier ein Umfeld vor, in dem die Bürger mit ihren Spenden gezeigt haben, dass der Hospizneubau wichtig und von ihnen gewollt ist.“

Ein Sichtweise, die auch Angela Merkel betonte. „Ich freue mich über die Einweihung eines Projektes, an dem so viele Menschen mitgewirkt haben.“ Die Bundeskanzlerin wünschte vor allem den 14 Mitarbeiterinnen viel Kraft für ihre schwere Arbeit.

Zu denen, die Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten, gehört Katrin Happ. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet sie für das Hospiz und hat diese wichtige Entscheidung in ihrem Berufsleben nicht bereut. „Ich bekomme von unseren Gästen so viel zurück, lerne von ihnen auch für mein Leben.“

Die ausgebildete Krankenschwester schwärmte auf dem Rundgang durch das neue Hospiz von den Möglichkeiten, die das Haus bietet. „Die Zimmer sind groß, die Terrassentüren breit. Wir können unsere Gäste mit dem Bett auf die Terrasse schieben, wo sie Licht und Sonne genießen können.“ Die Möblierung dieser Terrassen und deren Ausrüstung mit einem hochmodernen Sonnenschutzsystem geht unter anderem auch auf die Spenden der OZ-Leser zurück.

Das neue Haus ist außen wie innen schön geworden – von den Zimmern der Bewohner über den großen Gemeinschaftsraum, der auch gemeinsames Kochen ermöglicht bis hin zum Raum der Stille als einem Ort für Besinnung und zur inneren Einkehr. Bevor in dem Neubau am Freitag die Arbeit aufgenommen wird, können die Stralsunder sich am Donnerstag ab 14 Uhr beim Tag der offenen Tür davon überzeugen, wie schön ihr Hospiz geworden ist.